Die Menschheit hat 2008 schätzungsweise 3.892.179.868.480.350.000.000 Bits erzeugt. – Quelle: SpOn.
Link- und Literaturempfehlungen
Linkempfehlungen
Literaturempfehlungen
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Aude, Helmut: Notwendige Erinnerungen in Bildern, Rostock 1996.
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Aude, Helmut: Rostock. Wie es war, wurde und ist, Rostock 1996.
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Aude, Helmut: Zerstörung und Wiederaufbau von Rostock, Rostock 1995
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Aude, Helmut: Das klassische Rostock im Vergleich zur Gegenwart. Vom Weißen Kreuz bis zur Marienkirche, Rostock 1997.
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Aude, Helmut: Das klassische Rostock im Vergleich zur Gegenwart. Vom Neuen Markt bis zur Neptunwerft, Rostock 1998.
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Aude, Helmut: Die Hanse- und Universita¨tsstadt Rostock im historischen Bildvergleich, Rostock 2002.
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Baier, Wolfgang : Rostock und Warnemünde. Ich gehe durch meine Stadt, Rostock 2007.
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Bernitt, Hans: Zur Geschichte der Stadt Rostock, Rostock 2001 [Nachdruck der Erstauflage von 1956].
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Bluhm, Dörte: Rostock – meine Stadt. Vom slawischen Handelsplatz zur Ostseemetropole, Rostock 2005.
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Caspar, Helmut: Schadows Blücherdenkmal in Rostock und Martin Luther in Wittenberg, Berlin 2003.
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Detlefsen, Bernd: Straßen, Plätze, Brunnen und Parks in Rostock, Rostock 2000.
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Eschenburg, Wolfhard (Hrsg.): Das alte Rostock in Photographien von Karl Eschenburg, Rostock 2004.
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Eschenburg, Wolfhard (Hrsg.): Rostock. Erinnerungen an eine alte Hafenstadt, Rostock 1995.
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Hamer, Detlef; Lehmann, Joachim: Rostock – so wie es war, Düsseldorf 1992.
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Jahnke, Karl Heinz: Ernst Heinkel und die Stadt Rostock, Rostock 2002.
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Kleinfeldt, Selma: Rostock. Ein Stadtrundgang unter den Symbolen von Stier und Greif, Rostock 1998.
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Krause, Antje; Eichhorn, Frank: Brunnen und Wasserläufe im Stadtbild von Rostock, Rostock 2006.
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Lau, Gerhard: Denkmale der Hansestadt Rostock, Teil 1: Innerhalb der historischen Stadtgrenzen, Rostock 2001.
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Lau, Gerhard: Denkmale der Hansestadt Rostock, Teil 2: Außerhalb der historischen Stadtgrenzen, Rostock 2001.
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Mohr, Frank; Stentzel, Gregor: Landkarten – Zeitbilder. Rostock und Umgebung im Wandel der Zeit, Bremen 2001.
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Mohr, Frank; Stentzel, Gregor: Rostocker Stadtbilder. Stadtansichten und Stadtpläne aus fünf Jahrhunderten, Rostock 2005.
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Münch, Ernst; Mulsow, Ralf: Das alte Rostock und seine Straßen, Rostock 2006.
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Nath, Ulrich: Aus der Chronik der St.-Marienkirche zur Rostock, Rostock 2007.
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Preuß, Detlev; Seidel, Ulrich; Dallmann, Reiner: Gründerzeiten in Rostock. Am Anfang und Ende des 20.Jahrhundert, Rostock 2004.
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Schlaefer, Kristine; Schröder, Frank: Führer zu Orten jüdischer Geschichte in Rostock, Rostock 2002.
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Schröder, Karsten; Bohl, Hans-Werner: Alt-Rostock – Auf den ersten Blick, Gudensberg-Gleichen 2001.
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Schröder, Karsten; Bohl, Hans-Werner: Rostock – ein verlorenes Stadtbild, Gudensberg-Gleichen 1993.
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Schröder, Karsten; Bohl, Hans-Werner: Rostock – Eine Stadt vor 100 Jahren. Bilder und Bericht, Rostock 1995.
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Sedlmaier, Richard: Rostock, Berlin 1942.
Rostock in Meyers Konversationslexikon von 1888-1890
„Rostock, größte und wichtigste Stadt des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin, liegt am linken Ufer der Warnow, die mit einer Minimaltiefe von 4m sich hier sehr erweitert und 12km nördlich bei Warnemünde in die Ostsee mündet, an dem (1888) im Bau begriffenen Kanal R.-Güstrow, im Knotenpunkt der Linie Bützow-R. der Mecklenburgischen Friedrich Franz-Eisenbahn und der Eisenbahnen Wismar-R., R.-Stralsund u. Neustrelitz-Warnemünde, ist an Stelle der alten Festungswerke mit schönen Promenaden umgeben und besteht aus der Alt-, Mittel- und Neustadt u. mehreren Vorstädten. Die Stadt, namentlich die Mittel- und Neustadt, ist regelmäßig und schön gebaut und macht mit ihren stattlichen Kirchen, mit dem belebten Hafen und dem lebendigen Verkehr einen vorteilhaften Eindruck, hat 4 Land- u. 12 Wasserthore u. mehrere stattliche Plätze, worunter der Neue Markt mit Springbrunnen und der Blücherplatz mit einer Statue des hier (in der Blücherstraße) gebornen Feldmarschalls Blücher (seit 1819, von Schadow) sich auszeichnen. Unter den öffentlichen Gebäuden sind hervorzuheben: 5 Kirchen, die Jakobikirche (14. Jahrh.), die Marienkirche (1398-1472), eine der größten und schönsten gotischen Kirchen Norddeutschlands, mit dem Grabstein. des Hugo Grotius (dessen Leiche später nach Delft in Holland geschafft wurde), die Petrikirche mit dem höchsten Turme Mecklenburgs (126m), die Kirche zum Heiligen Kreuz und die Nikolaikirche, letztere beide mit prachtvoll geschützten Altären; ferner: das großherzogliche Palais (1702 erbaut), das gotische Rathaus (14. Jahrh.) mit zierlichen Giebeln, die Hauptwache, das Gebäude des Oberlandesgerichts, die 1867 neuerbaute Universität, das Societätsgebäude, die neue Anatomie, die Frauenklinik und Hebammenschule, die Zollniederlage, das Stadtkrankenhaus, das neue Militärlazarett, das Katharinenstift (Irrenheilanstalt), das Postgebäude und mehrere Schulgebäude. Ein schönes Kriegerdenkmal befindet sich am sogen. Wall. Die Zahl der Einwohner belief sich 1885 mit der Garnison (2 Füsilierbat. Nr. 90) auf 39,356 Seelen, darunter 224 Katholiken und 221 Juden. Die bedeutende Industrie ist vertreten durch Schiff- und Maschinenbau, Zuckerfabrikation, Bierbrauerei und Malzfabrikation, Baumwollmanufakturen, Strohhut-, Tabaks-, Tapeten-, Seifen-, Spielkarten-, Watten-, Schokoladen-, Zichorien-, Farben-, Wagenfett-, Essig-, Chemikalien-, Dachpappen- und Zündwarenfabriken, Wagenbau, Walk-, Öl-, Dampfmahl- und Sägemühlen, Branntweinbrennereien, bedeutende Gerbereien, Steinschleiferei etc. Wichtig ist auch die Fischerei. Der bedeutende Handel macht R. zu einem der ersten Plätze der deutschen Ostseeküste. Unterstützt wird derselbe durch eine Börse, eine Reichsbanknebenstelle und verschiedene zum Teil bedeutende Geldinstitute (Rostocker Bank mit 6 Mill. Mk. Kapital) wie durch die lebhafte Schiffahrt und die oben genannten Eisenbahnverbindungen. 1886 liefen ein: 910 Schiffe zu 112,007 Registertons, es gingen ab: 929 Schiffe zu 119,965 Registertons. Die dortige Reederei zählte 1. Jan. 1886 zusammen 743 Seeschiffe zu 145,473 Registertons, darunter 94 Dampfer (die größte Handel.sflotte der Ostsee). R. besitzt eine eigne Flagge: weiß, das obere innere Viertel gelb mit einem stehen-den schwarzen Greif. Gegenstände der Ausfuhr sind: Getreide u. andre Landesprodukte, als Wolle, Flachs, Fleisch etc., während vorzüglich Kolonial- und Eisen waren, Wein, Steinkohlen, Petroleum, Holz und Heringe eingeführt werden. Auch hat R. jährlich eine Messe und besuchte Woll-, Pferde- und Viehmärkte. Im Januar und Juni jedes Jahrs, im sogen. Antonii- und Johannistermiu, wird der hauptsächlichste Geldverkehr des ganzen Landes in R. vermittelt. Dem Verkehr in der Stadt dient eine Pferdebahn. Unter den Bildungsanstalten steht obenan die 1418 von den Herzögen Johann III. und Albrecht V. von Mecklenburg. in Gemeinschaft mit der Stadt gestiftete Universität, die 1437-43 wegen des vom Baseler Konzil über R. verhängten Interdikts in Greifswald ihren Sitz hatte und 1760 infolge von Mißhelligkeilen zwischen Herzog Friedrich und der Stadt R. nach Bützow verlegt ward. Da indessen die vom Rat angestellten Professoren in R. blieben und ihre Vorlesungen fortsetzten, so bestanden damals thatsächlich zwei mecklenburgische Universitäten, zu R. und zu Bützow, bis 1789 ihre Wiedervereinigung in R. erfolgte; doch gab die Stadt ihr Kompatronat erst 1827 auf. Die Universität hat eine Bibliothek (145,000 Bände), eine Sternwarte, eine landwirtschaftliche Verfuchsstation etc. und zählte im Wintersemester 1888/89: 340. Studierende.„
Wußten Sie über Rostock, …
.. daß hier das erste Düsenflugzeug der Welt gebaut wurde?
Am 27. August 1939 startete der Pilot Erich Warsitz vom Gelände des in Rostock-Marienehe ansäßige Rüstungsbetrieb Heinkel zum weltweit ersten Flug in einem düsenbetriebenen Flugzeug. Die Heinkel He 178. wurde von einem 378 kg schweren Heinkel He S3b-Strahlturbinenmotor angetrieben.
… daß in Rostock deshalb ebenfalls der erste Schleudersitz entwickelt wurde?
Der 1939 von Heinkel in Rostock entwickelte Schleudersitz wurde in den 1940er Jahren erstmal serienmäßig in der He 219 eingesetzt.
… daß man hier den Strandkorb erfand?
Der Rostocker Hofkorbmachermeister Wilhelm Bartelmann erfand im Jahr 1882 den Strandkorb. Damals kam eine alte Dame zu ihm, die gerne am Strand saß, sich aber aufgrund ihres Rheumas vor Wind und Sonne schützen wollte. So bekam Bartelmann den Auftrag einen strandtauglichen Stuhl zu bauen. Obwohl Spötter ihn als „aufrecht gestellter Wäschekorb mit einem quer eingelegten Brett“ bezeichneten, nahm bereits 1883 – so ist in einer damaligen Ausgabe des Allgemeinen Rostocker Anzeiger zu lesen – die erste Strandkorbvermietung ihre Arbeit auf.
… daß sich hier das erste privatfinanzierte Straßenbauprojekt der Bundesrepublik befindet?
„Die ersten Ideen und Planungen für eine Untertunnelung der Warnow nördlich von Rostock reichen bis in die 60er Jahre zurück. Bereits 1974 war die „Warnow-Querung Nord“ als Vorhaben im Generalbebauungsplan der Stadt Rostock erstmalig erschienen. Aber erst eine Gesetzesnovelle von 1994, das Fernstraßenprivatfinanzierungsgesetz, machte es möglich, dass erstmalig in Deutschland eine privatwirtschaftlich errichtete, finanzierte und betriebene Fahrstrecke entstehen konnte.
Am 1. Dezember 1999 erfolgte der erste Spatenstich für das aufwändige und bautechnisch anspruchsvolle Projekt. Rund 220. Mio EUR investierten die Gesellschafter Bouygues Travaux Publics S.A. (F) und Macquarie Infrastructure (AUS) gemeinsam mit einem internationalen Bankenkonsortium unter Führung der Deutschen Bank, der NordLB, der KfW und der EIB in den Warnowtunnel. Die EU erleichterte durch die Bereitstellung eines ca. achtprozentigen Zuschusses im Rahmen der TEN-Förderung (Trans-European-Network) die Finanzierbarkeit des Projektes.
Der Warnowtunnel besteht aus sechs wasserdichten Betonelementen, die mittels des in Deutschland nicht alltäglichen Einschwimm- und Absenkverfahren im Flussbett der Warnow positioniert wurden. Mit den beiden Portalbauwerken am Eingang und Ausgang erreicht der Tunnel eine Gesamtlänge von 790 Metern.
Am 12. September 2003 wurde der Warnowtunnel feierlich durch den Bundesverkehrsminister Dr. Manfred Stolpe eröffnet. Seitdem wird der Warnowtunnel jeden Tag von tausenden Autofahrern genutzt. Wer durch den Tunnel fährt, spart bequem und sicher Zeit und Kosten.“ – Quelle: http://www.warnowquerung.de/historie.html
Prominente, damals und heute
Admiral Horatio Lord Nelson
Im Jahr 1801 lag Admiral Horatio Lord Nelson – Sieger der Schlachten von St. Vincent (1797), Abukir(1798), Kopenhagen (1801) und Trafalgar (1805) – mit einer aus 31 Segelkriegs- und Versorgungsschiffen bestehenden Flotte vor Rostock-Warnemünde auf Reede. Vom 24. Mai bis 15. Juni 1801 füllten die Engländer ihre Vorräte auf. Sie erwarben dafür z.B. erhebliche Mengen Holz aus der Rostocker Heide zur Reparatur ihrer Schiffe. Der Rat der Stadt Rostock entsandte seinen Gewettspräsidenten und dessen Assessor mit vier Rehböcken als „Präsent“ für den Seehelden Nelson.
Anläßlich des Geburtstags des englischen König George III. verlieh Nelson den berühmten, in Rostock tätigen Orientalisten und Begründer der Universitätsbibliothek und des Münzkabinetts Professor Oluf Gerhard Tychson eine auf den Sieg bei Abukir geprägte Goldmedaille.
Kurz vor dem Auslaufen des Geschwaders stattet dann Herzog Carl II. von Mecklenburg-Strelitz der Flotte einen unangekündigten Besuch ab. Der hohe Besuch, immerhin war der Herzog der jüngere Bruder der englischen Königin und Vater der preußischen Königin Louise, wurde mit einem 21-Schuß-Ehrensalut begrüßt. Oliver Warner schreibt hierzu in seiner Nelsonbiographie von 1958 (Dt. Erstauflage 1965):
„In Rostock erschien der Herzog von Mecklenburg-Strelitz […] an Bord der St.George und brachte nicht weniger als hundert neugierige Begleiter und Begleiterinnen mit. Nelson gelang es, sie schneller loszuwerden, als es die Hofetikette erlaubt hätte, ohne daß ihm ein faux pas unterlief. Außerdem empfing er noch eine ganze Reihe deutscher Abordnungen, deren schmeichelhafte Begrüßungsworte ihn lebhaft an die freundliche Aufnahme erinnerten, die er im Jahr zuvor bei seiner Reise quer durch den Kontinent gefunden hatte.„
Gebbhard Leberecht Fürst Blücher von Wahlstat
Gebbhard Leberecht Fürst Blücher von Wahlstatt wurde am 16. Dezember 1742 in Rostock geboren und dürfte zu den bekanntesten Söhnen der Hansestadt zählen. Nach kurzem Schulbesuch wurde Blücher 1756 Husar in der schwedischen Armee. Vier Jahre später wurde er von den Preußen gefangengenommen und war alsbald Adjutant des Oberst von Belling und kämpfte fortan im Husaren-Regiment Nr. 8. Später unterstützte er als preußischer Generalfeldmarschall die Steinschen Reformen und forderte kategorisch den nationalen Befreiungskampf. Vor allem durch die Siege über Napoleon 1813 an der Katzbach und bei Leipzig und 1815 bei Waterloo ist Blücher in die Geschichte eingegangen. In Rostock zeugt noch heute das Blücherdenkmal vor dem Hauptgebäude der Universität vom Wirken des „Marschall Vorwärts“. Die überlebensgroße Statue aus sibirischem Kupfer wurde 1819 vom berühmten Bildhauer Johann Gottfried Schadow geschaffen, der sich u. a. auch die Quadriga auf dem Brandenburger Tor verantwortlich zeichnete. Die Inschrift stammt von Johann Wolfgang von Goethe und lautet:
„In Harren und Krieg
In Sturz und Sieg
Bewußt und groß
So riß er uns
Von Feinden los„
Bei einem Besuch seiner Heimatstadt im Jahre 1816 wurde Blücher zum erste Ehrenbürger Rostocks ernannt.
Jan Ullrich
Jan Ullrich wurde am 2. Dezember 1973 in Rostock geboren und ist der erfolgreichste, aktive deutsche Radrennfahrer. Ullrich ist unumstritten der bekannteste Rostocker Sportler und einer der besten Rundfahrtspezialisten und Zeitfahrer der Welt. Bis 1987 trat er für die SG Dynamo Rostock in die Pedale und sammelte bis heute zahlreiche Siege. So gewann er etwa 1997 als erster Deutscher die Tour de France, sechs weitere Podestplazierungen folgten. Außerdem errang er den Gesamtsieg bei der Vuelta a España, mehrere Weltmeistertitel und zwei Medaillen bei den Olympischen Sommerspielen in Sydney (Gold im Straßenrennen und Silber im Zeitfahren). Als erster Deutscher hatte er die Führung in der UCI-Radsport-Weltrangliste inne.
Albrecht Kossel
Albrecht Kossel wurde am 16. September 1853 als ältester Sohn des russischen Konsuls Albrecht Kossel und seiner Frau Clara in Rostock geboren. 1872 beginnt er sein Medizinstudium an der neugegründeten Universität von Straßburg und promoviert 1878 an der Universität Rostock. 1883 wird Kossel als Außerordentlichen Professor an die Medizinischen Fakultät der Universität Berlin berufen und wird Direktor des Berliner Institutes für Physiologie. 1895 wechselt er an den Lehrstuhl für Physiologie der Universität Marburg und wird Direktor des Physiologischen Institutes. 1901 wechselt er an die Universität Heidelberg. In der Kurpfalz stirbt Albrecht Kossel am 5. Juli 1927 .
Kossels Arbeitsfeld war die Physiologische Chemie, insbesondere die Chemie von Geweben und Zellen. Albrecht Kossel erhielt 1910 den Nobelpreis für Medizin und Physiologie. Der Preis war Anerkennung für seine Beiträge zur Chemie der Zelle, die er durch seine Arbeiten über Proteine einschließlich der Kernsubstanzen geleistet hat. Kossel legte damit ein der Grundlagen für die moderne Genforschung.
Seit dem 9. September 2003 trägt der Platz am Südausgang des Hauptbahnhofs den Namen des Nobelpreisträgers.
Fritz Reuter
Der niederdeutsche Dichter schrieb über die Seestadt:
Albert Einstein
— wird demnächst ergänzt (Stand: 12.02.2005) —
Wilhelm II
— wird demnächst ergänzt (Stand: 12.02.2005) —
Walter Kempowski
Bedeutenster Literat unter den Töchtern und Söhnen der Stadt ist unumstritten Walter Kempowski. Der Schrifsteller Jan Weiler beobachtete:
„Rostock ist eine sehr schöne Stadt. Man kommt gut mit dem Zug dorthin, einem Regionalzug, der von Hamburg aus durch Mecklenburg öttelt […]. Rostock ist also wie gesagt sehr schön, die Lesung lief trotz Erkältung ebenfalls prima. Aber es gibt dort kein Walter-Kempowski-Denkmal. Jedenfalls habe ich keines gesehen. Wenn es tatsächlich keines gibt, finde ich das skandalös. Schließlich hat Walter Kempowski der Stadt Rostock ja auch ein Denkmal errichtet.„
Es gibt in Rostock tatsächlich noch kein Kempowski-Denkmal aus Bronze oder Stein. Aber eines aus Papier: das Kempowski Archiv.
Roger Willemsen
Während seiner Recherchen zu seinem Bestseller „Deutschlandreise“ besuchte Roger Willemsen auch Rostock. Später schreibt er über den Brunnen auf dem Neuen Markt:
„Der soll die vier Elemente darstellen. Furchtbar, […] von dem Ding werden die Leute nur noch deprimierter. Wenn es nach uns ginge, dürfe bloß die Taube auf der Spitze bleiben.“ Willemsen, Roger: Deutschlandreise, Frankfurt a. M., S.19f.
Mein muß kein Ornithologe sein, um auf den ersten Blick zu erkennen, daß es sich bei der Taube um eine Möwe handelt. Leider sind die weiteren Beobachtungen des Autoren ähnlich unpräzise.
Über mich
In Stichpunkten…
- geb. am 05.12.1979 in Rostock
- aufgewachsen zwischen Büchern und Seemannsgarn
- eine Schwester (Jg. 1974, Lehrerin)
- 1986 – 1991 Besuch der 69. POS „Max Pagel“
- 1991 – 1998 Ahorn-Gymnasium, Abitur
- 1998 – 2004 Studium an den Universitäten Rostock und Heidelberg; Erlangung des Akademischen Grades „Magister Artium (Politikwissenschaft und Geschichte)“
- seit 2004 im Bereich der regionalen Strukturförderung der Europäischen Union als Experte für Digitalisierung tätig
- Papa und Ehemann und Katzenservicepersonal
- Autor
Kontakt…
- mail [at] robert-schulz.net
Webprojekte…
Design und Inhalt
- www.vergleichende-politikwissenschaft.de (offline)
Von 2004 bis 2011 befand sich eine Internetseite, die sich an Studienanfänger der Politikwissenschaft wendete. Der Schwerpunkt dieses Projektes lag auf zitierfähige Texte für Studienanfänger, sinnvolle Lernmaterialien und hilfreiche Bibliographien.
Legt Dir das Leben ein paar Steine in den Weg, baue etwas Schönes daraus.
Ein kleiner Podcast über die schönen Dinge im Leben. Sowas hat man heute ja so.
- www.schulz.fm (selten gepflegt)
Meine Familie (väterlicherseits).
- www.ahorngymnasium.de (noch seltener gepflegt)
Mein altes Gymnasium.
Technische Unterstützung
Design
- www.kaplan-rostock.de
- www.weingutklaerenweller.de (ältere Version)
- www.rostocker-politikwissenschaft.de (ältere Version)
- www.green-camp.de (offline)
Die Zerstörung Rostocks im 2. Weltkrieg
Für die Auswahl Rostocks als wichtiges strategisches Ziel des anglo-amerikanischen Bombenkriegs sprachen mehrere Faktoren:
1. Durch die Arado- und die Heinkel-Flugzeugwerke befanden sich gleich zwei kriegswichtige Betriebe in der Stadt.
2. Aufgrund der geographischen Lage Rostocks war die Stadt gut erkennbar und erreichbar. Ein langer Flug über Feindgebiet war nicht nötig.
3, Rostock war ein wichtiger Knotenpunkt des Transitverkehrs nach Dänemark.
4, Die Luftabwehr der Stadt war äußerst gering.
5, Durch den großen Anteil alter Bausubstanz erhoffte man sich große Wirkung von Brandbomben.
So erlebten die Rostocker den ersten Luftangriff auf ihre Stadt bereits am 11. Juni 1940 gegen 01.15h, wonach kurzzeitig die Bahnstrecke zwischen Rostock und Waren unterbrochen wurde. Menschen kamen nicht zu Schaden. Aber bereits am 3.Juli des selben Jahres gab es beim Angriff auf die Aradowerke und die Kröger-Werft (beide in Warnemünde) die ersten Todesopfer zu beklagen. Vier Menschen kamen ums Leben, 11 wurden verletzt.
Nachdem Lübeck am 28./29. März 1942 erstes Opfer der großen britischen Luftoffensive wurde, folgte bald, nämlich vom 24.-27.April, Rostock. Erstmals kombinierte die RAF (Royal Air Force) Präzisionsabwürfe und Flächenbombardements. Sternenklare Nächte und Wind begünstigte die Angriffe, so daß mehrere hundert Menschen den Tod fanden und gut die Hälfte der Innenstadt zerstört wurden. Ziel der RAF war es „zunächst die Grundlagen [zu] zerstören, auf denen die deutsche Kriegsmaschine beruht: die Wirtschaft, die sie füttert, die Moral, die sie aufrechterhält, der Nachschub, der sie nährt, und die Hoffnung auf den Sieg, die sie inspiriert.“ (Weisung des Britischen Kriegsministeriums an das RAF Bomber Command vom 9.Juli 1941, zitiert nach: Schaar, Torsten: Zur alliierten Luftkriegsstrategie gegen die Stadt Rostock zwischen 1940 und 1944, S. 9. In: Bohl, Hans-Werner/Keipke,Bodo/Schröder,Karsten: Bomben auf Rostock. Krieg und Kriegsende in Berichten, Dokumenten, Erinnerungen und Fotos 1940-1945, Rostock 1995.)
In der Nacht vom 8. zum 9. Mai 1942 flog die RAF einen weiteren Angriff, diesmal auf die Arado-Werke in Warnemünde, wobei die britische Luftwaffe mehr Flugzeuge verlor als während den vier Nächten des April-Bombardements.
Das US-Amerikanische TIME Magazine berichtete am 18. Mai 1942 unter der Überschrift „World Battlefronts: Brightout“: „The R.A.F., making good Churchill’s promise to make „rostockize“ a more sinister verb than „coventrize,“* revisited ruined Rostock, then flew eight miles farther north to Warnemünde, aircraft-manufacturing center and U-boat training base. As the night flyers came in through fog, intense artillery fire greeted them—but no searchlights. Suddenly 50 powerful beams stabbed the darkness. Then more & more, until some cones of light were formed by as many as 40 searchlights, catching and holding bombers at their apex. Simultaneously a great curtain of light was flung out horizontally to dazzle raiders, protect factories and military works. To find their objectives—a huge Arado Flugzeugwerke assembly plant for Messerschmitts and a Heinkel torpedo-plane plant—the R.A.F. was forced to dive through the shimmering light curtain, headlong into terrific anti-aircraft fire. Result: 19 raiders lost, heaviest toll since last November.„
Weitere Angriffe gab es im Oktober 1942 und im April 1943 bevor im Juli 1943 zunächst der Flugplatz Warnemünde/Groß-Klein und am 9. und 11. April 1944 erneut das Stadtgebiet bombardiert wurde. Die letzten Luftangriffe mußten den Rostocker Mitte Februar und im August 1944 erdulden. Die letzten Vernichtungsbombardements des Jahres 1945 blieben den Rostockern erspart.
Kirchen II
St. Nikolai
Die Nikolaikirche ist ein für die Region typischer Hallenbau nach westfälischem Stil, in deren Baukern noch spätromantische Züge erkennbar sind. Sie wurde erstmals am 4. Mai 1260 urkundlich erwähnt. Bis zur ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde sie um den Westturm, einen erhöhten, eingesetzten Chor im Osten und die Gerberkapelle erweitert. Eine Besonderheit ist die enge Einbindung in das mittelalterliche Straßengefüge. So gibt es eine Straßenunterführung des Chores – der sogenannte Schwibbogen.Dieser ist verziert mit dem Bildnis von dem Heiligen Nikolaus, Namensgeber der Kirche
Chrakteristisch für die Nikolaikirche ist der 1755 gebaute Altstädter Born, ein Brunnenhaus welches im Krieg zerstört und später wieder aufgebaut wurde
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche nahezu vollständig zerstört. Nach dem Wiederaufbau, der bis 1994 andauerte, entstanden im Dachgeschoss auf drei Etagen Wohneinheiten. Das Zeltdach wurde bereits in den 80er Jahren mit der finaziellen Unterstützung der skandinavischn Partnerkirchen wiedererrichtet.Trotzdem trägt St. Nikolai das bescheidenstes Dach aller Zeiten.
Betritt man die Kirche, so kann man die Folgen des letzten Krieges noch gut erkennen. Zwar wurde die Rekonstruktion der Kirchenhalle 1994 abgeschlossen, aber von der einstreichen Innenausstattung sind nur noch einzelne Spurenvorhanden. So befindet sich der Altar der Nikolaikirche seit dem 2.Weltkrieg in der Marienkirche.
Heiligen-Geist-Kirche
Mit der Expansion der Stadt gen Westen und der Enstehung der Kröperliner Tor Vorstadt, als Arbeitersiedlung, wurde eine neue Kirche benötig. So enstand bis 1907 die Heiligen-Geist-Kirche, nachdem im 1905 die Grenzen der Kirchgemeinden in Rostock neu angepasst worden waren. Es entstand ein Kirchbau im neogotischen Stil für den sich der übecker Architekt Johannes A. Vollmer verantwortlich zeigte. Den Namen erhielt die Kirche nach ihrer Lage auf dem Heiligengeistfeld, welches früher dem Heiligengeisthospital gehörte. Die Heiligen Geist Kirche war der erste Kirchenneubau der Hansestadt seit dem Mittelalter.
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Christuskirche
Die Christuskirche, deren Dach und Helm mit unterschiedlich farbige Ziegel gedeckt war, wurde 1908 für die katholische Gemeinde des überwiegend evangelischen Rostock gebaut.
Auch sie wurde im Krieg stark beschädigt. Bei der Bombardierung 1942 kamen sogar 7 Menschen im Inneren des Sakralbaus um, sie hatten in ihm Schutz gesucht, bevor er getroffen wurde.
1945-47 begann der Wiederaufbau unter der Federführung von Walter Baresel, hierbei wurde die Kirchtumspitze durch eine bedeutend kleineren Helm ersetzt.
1971 wurde die Christuskirche aufgrund der geplanten Trassenführung zur Gehlsdorfer Warnowbrücke gesprengt. Letztendlich wurde diese aber nicht gebaut und wieder ging ein Kirchenbau Rostocks für immer verloren.
Kirche des Klosters zum Heiligen Kreuz (Universitätskirche)
Die unmittelbar hinter dem Hauptgebäude liegende Universitätskirche gehörte früher zum benachbarten „Kloster zum Heiligen Kreuz“, welches im 13.Jahrhundert von der dänischen Königin Magarete gestiftet wurde.
Kirchen I
„Das Fernbild der Stadt, beherrscht und gegliedert von vier hochgetürmten Kirchen [RSB: St. Jacobi, St. Marien, St. Petri und St. Nikolai], kündet heute noch wie ehedem, welchen Rang Rostock unter seinen hansischen Schwestern einnahm: ‚daß es sich zwar mit der Königin der Ostsee, dem siebenmal gekrönten Lübeck, nicht messen könnte, auch nicht mit dem fünffach emporgetürmten Hamburg, daß es aber doch mehr als Lüneburg, Wismar, Stralsund und Greifswald, Riga und Reval, die alle nur mit drei großen Kirchen die Ferne grüßten‘.“ (Sedlmaier, Richard: Rostock, Berlin 1942, S. 3.)
Gerade anhand Rostocks Gotteshäusern läßt sich die Entwicklung der Hansestadt besonders gut nachvollziehen. Während sich die erste, slawische Siedlung am östlichen Ufer entwickelte (siehe Grafik: roter Pfeil), bildete sich die mittelalterliche Siedlung von deutschen Kaufleuten am Westufer der Warnow auf einer kleinen Anhöhe (siehe Grafik: blauer Pfeil).
St. Petri
St. Marien
Mit der mittelalterlichen Ausdehnung Rostocks nach Osten, bekam die Hansestadt ihren bedeutendster Sakralbau, die Marienkirche. Wie St. Petri auch, hatte befand sich auch auf dem heutigen Standort von St. Marien schon früher eine Kirche.
Der Bau von St. Marien begann zwischen 1260 und 1270 und unterlag vielen Rückschlagen und Veränderungen. So war es ursprüngliches Ziel eine backsteinernde Hallenkirche zu bauen, darauf deuten Teile des Turmunterbaus hin. Ab 1290 erfolgte ein Umbau zur Basilika mit Choruntergang und Kapellenkranz. Vorbild hierfür war die Lübecker Marienkirche. 1398 stürzte bin den Bauarbeiten ein Teil des Gebäudes ein, so dass erneut die Baupläne korrigiert wurde. Man schuf nun einen gotischen Zentralbau mit eingeschobenen Querschiff. Auch in den folgenden Jahrhunderten veränderte sich das Gesicht von St. Marien noch mehrmals. So geht die heutige Turmbekrönung erst auf das Jahr 1796 zurück.
„Die Türme der Kirchen waren entweder zu groß oder zu klein. Die klotzige Marienkirche, ein Bau-Ungetüm mit gewaltigem Westwerk, groß genug, um drei Türme zu tragen, oben rasch und behelfsmäßig mit einem hühnerkopfähnlichen Helmchen abgeschlossen.“ (Kempowski, Walter: Tadellöser&Wolff. Ein bürgerlicher Roman, München 1971, S.22.)
Charakteristisch für St. Marien sie ist das langgestreckte Querhaus, welches nicht nur den monumentalen Charakter von St. Marien steigerte, sondern auch praktischen Nutzen besaß. Bei Regen wurde in ihm wandelnd geschäftliche Gespräche von Kaufleuten geführt und außerdem nutze man es als Abkürzung. Die Marienkirche zählt zu den beeindruckendsten Bauwerken der Hansestadt.
Obwohl St. Marien im 2.Weltkrieg dreimal Feuer fing, konnte sie, Dank des wagemutigen Einsatzes des Kirchendieners Friedrich Bombrowski und anderer Hansestädter, vor der Zerstörung bewahrt werden. Dies gilt auch für die wertvollen Kunstschätze im Inneren der Kirchen, wie die prächtige Kanzel aus dem Jahr 1574, dem Haupaltar (1721) und der von Hans Dühringer 1472 geschaffenen astronomischen Uhr.
St. Jacobi
Zwischen der Pädagogien- und Apostelstraße stand früher die Jacobi-Kirche. Sie bildete den Mittelpunkt der „Neustatd“ rund um das Kröpeliner Tor. Obwohl St. Jacobi einige Ähnlichkeiten zur Petrikirche aufwies, war sie im ganzen größer angelegt.
„Die Wucht ihres prunklosen Äußeren legt sie ziemlich in die Breite. Nur ihr viereckiger Turm ist mit Ziegeln von schwarzer Glasur, als einziger Schmuck, bedeckt, während er weiter nach den Wolken zu einen schlanken, zopfigen Helm, der mit Kupfer belegt ist, in die Höhe schießen läßt. […] Hohe, schmale Fenster ssind in die Außenwand geschnitten, wobei die Nordseite ihre Wirkung leider durch blinde Fenster in einem monotonen Anblick erstickt. Nur dort gerät an dieser Stelle erst wieder Leben in dieArchetektonik des Bauwerkes, wo kleine Spitzgiebel eine Anmutige Galerie mit Kreuzblumen und Rosetten winden.“ (Behrend, Walter: Rostock und Wismar. Zwei Ostseestädte, Leipzig o.J.)
Die erste Bauphase begann im frühen 14. Jahrhundert, um 1350 wurde sie beendet. 1465 wurde schließlich auch der mächtige quadratische Westturm mit seinem stumpfen Pyramidenturm fertiggestellt. Einen neuen Turmhelm erhielt der Bau 1588 sowie auch die letzten Kirchenfenster und war damit endgültig abgeschlossen.
Der ungewöhnlich gerade Chorabschluß, zeigt, dass der im 13. Jahrhundert geborene Architekt englischer Herkunft war oder zumindest dort ausgebildet wurde.
Seit dem 15. Jahrhundert war eng mit der 1419 gegründeten Rostocker Universität verbunden. Besonders die Professoren der Theologischen Fakultät waren oft auch Pfarrer der Jakobikirche. Die Kirche wurde 1487 in ein Domstift umgewandelt, der nach der Reformation aufgelöst wurde. Später nahm hier das Konsistorium, die geistliche Gerichtsbarkeit in Mecklenburg ihren Sitz.
Die Zerstörung der Jacobikirche lief in drei Phasen ab, während bei den Bombenangriffen in den Nächten vom 24. bis zum 27. April 1942 das Hauptschiff ausbrantte und der Turmhelm und der Dachstuhl zerstört wurde, stürtzte das Kirchenschiff erst 1947 bei der Sprengung eines nahegelegenen Bunkers ein. Obwohl das Tumrmassiv nach einem Gutachten noch zu sanieren gewen wäre, fiel St. Jacobi den Planungen der Regierung der DDR zum Opfer, welche die Umgestaltung der Lange Straße als sozialistisches Zentrum vorsah. Der Abbruch begann 1958 und wurde 1960 beendet. Mit St. Jacobi fiel eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt den zwei deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts zum Opfer.
Einzelne Einrichtungsgegenstände, wie ein schmiedeeisernes Türgitter, welches heute den Treppenaufgang zum Gemäldesaal des Kulturhistorischen Museums ziert, blieben erhalten.
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Einführung
Wie das Stadtbild vieler andere europäischer Städte auch, wurde Rostocks Stadtbild durch den 2.Weltkrieg stark in Mitleidenschaft gezogen und viele historische Gebäude und Straßenzüge zerstört. An dieser Stelle soll anhand von historischen Photos das Stadtbild Rostocks vor und nach dem 2.Weltkrieg nachgezeichnet werden.
„Rostock war gar nicht verkehrt. Rostock war vor Neununddreißig eine klein-nette Stadt. Bevor die ganzen Heinkel-Leute aus Sachsen und Thüringen da anreisten, all die Ingeneure und Techniker, als man noch unter sich war, da war das eine urgemütliche Stadt […] Sie war geliebt von allen, die sie kannten. Eine Mischung von Hafen, Universität und Land.“ (Kempowski, Walter: Aus großer Zeit, Hamburg 1978.)
“ Die Leute [sagten über Rostock], es sei zwar weniger als Lübeck und Hamburg, aber mehr als Wismar und Stralsund. Eine Stadt, die seit Jahrhunderten von schlechten Baumeistern verhunzt wurde. Wunderbar, dass sie trotz allem noch gewisse Reize hatte.“(Kempowski, Walter: Tadellöser&Wolff. Ein bürgerlicher Roman, München 1971, S.22.)
Während der Weimarer Republik entstand in Rostock eines der wichtigsten Flugzeugwerk im Deutschen Reich. So wurde hier unter anderem die Heinkel 178 entwickelt und gestartet, daß erste Düsenflugzeug der Welt. Nach Rostocks Blütezeit im Mittelalter war der Boom der Industrialisierung an der Stadt weitgehend vorbeigegangen. Ändern sollte dies die Ansiedlung der Flugzeugindustrie, welche aber nicht nur eine starke Ansiedlung von qualifizierten Arbeitskräften zur Folge hatte (1935: 104 279 Ew., 1942: ca. 135.000) sondern auch die, daß Rostock 1942 als eine der ersten deutschen Städte Opfer des Bombenkrieges wurde. Neben Hunderten von Menschen, die den Tod fanden, wurde rund die Hälfte der Rostocker Wohnungen und zahlreiche historische Bauten zerstört. Mit dem Ende des Krieges im Frühjahr 1945 erreicht Rostock einen Tiefpunkt seiner jahrhundertelangen Entwicklung (1945: 72 787 Ew.).
Aber auch der Wiederaufbau und insbesondere die geplante Neugestaltung der Innenstadt führte zu Zerstörung vieler Baudenkmäler, wie z.B. der Christuskirche, St. Jacobi und dem Petritor.