Ulla Schmidt und die “Dienstwagenaffäre”

 “Wie hätte die Öffentlichkeit wohl reagiert, wenn die Vorbereitungen auf die Abwehrschlacht gegen die Schweinegrippe ins Stocken geraten wären, weil die Gesundheitsministerin im Urlaub nicht in der Lage gewesen wäre, Entscheidungen zu treffen? Man hätte sie in der Luft zerrissen. Statt aber einfach zu erläutern, dass sie in dieser besonderen Lage auch in Spanien eine (nicht mitlesbare) Verbindung zu ihrem Ministerium benötige, wie sie in ihrem Dienstwagen installiert ist, hat Ulla Schmidt erst einmal gewohnt brüsk reagiert (…). Glückliches Land, möchte man ausrufen, das sechs Wochen vor der Wahl des Nationalparlaments kein wichtigeres Thema hat als die Ungeschicklichkeit einer Ministerin! Doch leider ist die Beschäftigung mit Nebenthemen kein Beleg für die Abwesenheit wirklicher Probleme, sondern Zeichen für das Überhandnehmen einer Zuschauerdemokratie, in der die Bürger auf den Rängen sitzen und pfeifen, statt sich selbst in die Politik einzumischen. (…) – Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 12.08.2009 Seite 1.

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