Kurzmitteilungen aus Boston
Gemäßigtes Klima, ein schon fast europäisches Flair und eine sehr angenehme Architektur: Endlich bin ich nun also in Boston angelangt. Auf dem Weg hierher hatte ich zwei Gedanken: (1) “Mensch, wie gut das klappt mit dem Bahnverkehr!” sowie (2) “Du hattest aber bisher ziemlich viel Glück mit Deinen Hotels!”. Was soll ich sagen? Das Karmachamäleon schlug zu. Erbarmungslos. Mein Zug von D.C. nach Boston hatte nicht weniger als 2 Stunden Verspätung und mein Hotelzimmer einen Charme, der irgendwo zwischen JVA, Krankenhaus und Jugendherberge lag. *** Als sehr gelungen empfand ich den Freedom Trail, auch wenn man ihn in “Lemming Line” umbenennen könnte, wenn man sieht wie arg- und sorglos die Touristen ihm folgten. *** Ich bin nun ein großer Fan der Pinguine und wünschte das nordamerikanische Eichhörnchen hätten eine ähnliche Lobby. *** Ich bildete mir ein Ben Afflek gesehen zu haben. Laut Internetrecherche kommt er sogar aus der Gegend. Brauche wohl doch keine neue Brille. *** Eine Tour durch den Fenway Park kann ich, trotz spielfreier Tage, nur empfehlen: Ich wußte gar nicht, daß man so viele gute Witze über die Yankees machen kann. *** Hierzu paßt auch der T-Shirt-Spruch des Tages: “I support two teams: Boston and whoever beats New York”.
Kurzmitteilungen aus Washington, D.C.
Finally: Washington, D.C. Jeder verantwortungsvolle Historiker besucht die drei bisherigen Bundeshauptstädte natürlich in chronologischer Reihenfolge. *** Nachdem ich mich kürzlich ausführlich über Kalt-Warm-Wasserarmaturen beschwert habe, gibt es in meinem Hotelzimmer. nun tatsächlich zwei Regler. Allerdings sind diese genau spiegelbildlich zu bedienen. Eine Linksdrehung etwa öffnet den einen, schließt aber den anderen Hahn. So langsam glaube ich, dass es in den USA genauso viele Systeme wie Bundesstaaten gibt. In diesem Glauben befestigt mich folgende Geschichte von der Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung: Im Verhandlungssaal sollen es damals genauso viele amtliche Zeitmesser wie vertretenen Mitgliedsstaaten vorhanden gewesen sein. Und Uhren trug man damals noch nicht so einfach um das Handgelenk. *** 1922 vs. 2010 *** Quiz: Welches in direkter Nähe meines Hotels gelegene Gebäude, das in der amerikanischen Geschichte einen nicht unbedeutenden Platz einnimmt, zeigt dieses Bild? *** Man kommt ins Hotel, denkt „Mensch, heute war es gar nicht so warm!“ und dann zeigt das Thermometer 36°C. *** T-Shirt-Spruch des Tages: „I love my country, it’s the government I’m afraid of!“
Photoalbum: 2010.08.09-10 Washington, D.C.
Photoalbum: 2010.08.08-07 Philadelphia
Kurzmitteilungen aus Philadelphia
Das amerikanische Experiment in Duschen mit einem Regler gleichzeitig Wassermenge und Wärme zu regulieren, hat mich schon 1995 verrückt gemacht und auch nach 15 Jahren ist das nicht anders. *** Wie bringt man einen US Ranger bei der Einlaßkontrolle zur Independence Hall zum Lachen? Indem man auf die Frage, was man den dabei habe, mit den Worten „Nur das was sie sehen und meine „unveräußerlichen Rechte“ antwortet. *** Daß es in Pennsylvania kein Gesetz dagegen gibt, auf Brezeln literweise Senf zu schmieren, erschüttert mich. Dafür sollte sich das „Philly Cheesesteak“ unbedingt auch in Europa durchsetzen. *** Es soll Glück bringen, wenn man etwas Kleingeld auf Benjamin Franklins Grab wirft. Skeptisch macht mich allerdings die Tatsache, dass sich direkt gegenüber des Friedhofs die U.S. Münzeprägeanstallt befindet. *** T-Shirt-Spruch des Tages: “I do some very bad things… but I do them pretty well!”
Photoalbum: 2010.08.06 NYC (Columbia University, INTREPID Museum, Yankee Stadium)
Kurzmitteilungen aus NYC, Teil II
Red Sox 6 – 3 Yankees: Was für ein Spiel! *** Zufällig am Filmset von „The Miraculous Year“ vorbeigelaufen. Leider waren weder Susan Sarandon noch Kathryn Bigelow zu sehen. Lediglich Lydia Dean Pilcher konnte man vor einem Trailer begegnen. *** Eine richtige New Yorkerin kann sich innerhalb von fünf U-Bahn-Stationen trotz massiver Wagenbewegung komplett schminken. Darwin hätte bei der Beobachtung dieser Tätigkeit seine wahre Freude gehabt, da bin ich mir sicher. *** Jedes Mal, wenn ich „Downtown Train“ lese, bekomme ich diesen Ohrwurm. Also ungefähr alle halbe Stunde einmal. *** T-Shirt-Slogan des Tages: „ Sometimes i wonder…”why is that frisbee getting bigger?”.. and then it hits me..“
Photoalbum: NYC (Liberty & Ellis Island, Downtown Manhattan)
Kurzmitteilungen aus NYC
Ich hatte heute ein Date mit Miss Liberty. Aber sie sprach nicht viel. Versnobte Französin! *** Deutsche Touristen erkennt man u.a. daran, daß sie hinter einem in der Schlange stehen und ernsthaft darüber diskutieren, wie man das Warteverfahren optimieren könnte. *** Hiermit gebe ich offiziell bekannt, daß ich, trotz andersartiger Gerüchte, momentan noch keine Wohnung in Brooklyn suche. *** Neben einem leichten Sonnenbrand auf der Haut habe ich mir als “Kriegsverletzung” etwas den Rücken gezerrt. Dagegen half eine Wundersalbe aus der Apotheke. Ich glaube, Lance Armstrong nimmt die auch.*** Statistik: Gezählte Personen mit “I love New York”-T-Shirts: 11, desweiteren zwei Personen mit “I love Paris” und eine mit “I love Rock ‘n’ Roll.” *** Fahrscheinkontrolleure sind in New Jersey nicht bestechlich, man kann die Strafe aber runterhandeln. Nein, mich hatte es in der “Bagdad Bahn” nicht erwischt, ich war nur Zeuge des “Basars”. *** In NYC dürfen Spielzeugwaffen nicht aussehen, wie reale Schußwaffen und umgekehrt. Eine AK47 pink zu lackieren, ist in diesem Bundesstaat also illegal. Schade.