Andere Länder, andere Zeiten, andere Strafen

“Schweden. Die Unruhen, welche sich wegen des Branntwein-Brennens in Stockholm und einigen anderen Plätzen ergeben haben, waren von keiner Folge, und sind durch das allgemeine Verboth des Branntweinbrennens sogleich beygelegt worden. Wegen eines vor einiger Zeit in Malmon [Malmö] in Schonen vogefallenen Aufstandes sind daselbst die Rädelsführer zur Enthauptung und die übrigen Schuldigen zum Staubbesen oder Gefägnis verurtheilt worden.” Wiener Zeitung vom 15.02.1800, S. 504.

Der “Schwirrflieger”

“Der “Schwirrflieger”, das Flugzeug von morgen Raimund Nimführ hat nach jahrelangem Vorstudium der verschiedenen Hilfswissenschaften der  Luftschiffahrt eine neue Art von Flugzeug, den “Schwirrflieger” ersonnen, der gewisse kleine Unzulänglichkeiten der Motorflugzeuge beseitigen soll.
Bei dem neuen Flugzeug sitzen an einem Rumpf der eigenartig gestaltet ist und geringsten Luftwiderstand gewährleisten, zwei Paar Flügel. Sechs Gummiräder vollenden das äußere Bild. Als Baumaterial kommen Chrom-Molybdän-Rohre, Duraluminumleisten und Holzspannten in Verwendung, als Verkleidung wird das Schwirrflugzeug eine Duralumunumblechhülle tragen. Das fertige Flugzeug hat ein Gewicht von tausend Kilogramm, die Flügelspannweite beträgt elf, die Länge zwölf, die Höhe zwei Meter.

Neu an dem Flugzeug ist die Beweglichkeit der Flügelpaare. Der Pilot kann sie nach vorne und rückwärts bewegen, er kann den Anstellwinkel ändern; der Flügel ist als Ganzes beweglich, macht Schwinungen, heftigste Luftbewegungen werden durch diese Bewegung gedämpft, jede Starrheit, die sich bisher oft unliebsam auswirkte, ist beseitigt. Interessant ist daß diese Flügel gleichzeitig als Propeller wirken, ihre Schwiningen den Auf- und Vorwärtstrieb geben. Je schneller diese Flügelpaare ‚Schwirren‘, um so rascher bewegt sich das Flugzeug. Die Erzeugung dieser Schwingungen obliegt dem Motor der die Aufgabe hat, Preßluft zu erzeugen, die in geeigneten Reservoirs aufgespeichert wird und für den Fall, daß der Motor versagt, zur Verfügung steht. Einige sinnreiche Zusatzeinrichtungen schaffen überdies noch Preßluft aus verschiedenen weiteren Betriebsvorgängen und führen sie diesem Sammelbehälter zu, so daß ein Versagen des Motors keinerlei Gefahr mehr bedeutet. Bemerkenswert sind die sechs Laufräder des ‚Schwirrfliegers‘, Niederdruckluftreifenräder aus 350 Kilogramm Belastung geprüft, die auf Stangen aufsitzen, die die Höhe des ganzen Flugzeug durchlaufen, beim Aufsetzen der Räder den Stoß auffangen und in leichten Schwingungen ausklingen lassen. Das Flugzeugt trägt überdies noch in der Form eines elastischen Unterbaues, der die Bauchseite des Flugbootes umspannt, eine weitere Vorrichtung, die jeden jähen Absturz verhindert und ein sanftes Fallen garantiert.

Nach den Angaben seines Erfinders soll der Schwirrflieger völlig kipp- und sturzsicher sein und auch das Problem des Startes ohne Anlauf, also das kurze Aufschwingen vom Standort, lösen.” Reichspost, 4. Dezember 1933, Seite 4.

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